Die Kapazitätsgrenzen sind erreicht: Die Fuldaer Tafel kann derzeit aus mehreren Gründen keine weiteren Kunden mit Lebensmitteln versorgen. Ein Aufnahmestopp wurde verhängt. Stefan Schunck, Erster Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins, erklärt auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage: "Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber wir haben keine andere Möglichkeit gesehen."
Aktuell beziehen ungefähr 700 Haushalte mit rund 1.800 Menschen einmal pro Woche Nahrungsmittel bei der sozialen Organisation. Obendrauf gibt es eine Warteliste mit über 170 Familien. "Diese wird tatsächlich immer länger. Leider haben wir festgestellt, dass wir in der Situation unser Versprechen einfach nicht mehr halten können", so Schunck. Die Konsequenz: "Die Warteliste muss zunächst abgearbeitet werden." Mit der akuten Problematik stehe die Fuldaer Tafel auch nicht alleine da, "das ist deutschlandweit zu beobachten".
Weniger Lebensmittel, mehr Tafel-Kunden
Der Standort in der Weserstraße steht bereits seit über 20 Jahren zur Verfügung. Bei dem Zulauf an Kunden fehlt es langsam an Platz. Ein weiterer Grund also, die Reißleine zu ziehen. Da die Zahl an Bedürftigen steigt, "gibt es momentan nicht genügend Lebensmittel, die für alle reichen". Der Erste Vorsitzende konstatiert: "Wir wünschen uns natürlich, dem Bedarf gerecht zu werden. Aber die Lebensmittelmärkte kalkulieren inzwischen deutlich präziser und knapper - das ist an der Stelle keinesfalls ein Vorwurf, sondern völlig legitim - aber wir merken, dass für uns weniger übrig bleibt." Viele Supermärkte aus der Region kooperieren inzwischen mit der Tafel. "Wer noch nicht mitmacht, darf sich gerne bei uns melden, damit wir sie in unseren Rundfahrten mit aufnehmen."
Helfende Hände immer willkommen
Menschen in Not helfen - dieses Ziel verliert das Tafel-Team auch in dieser durchaus angespannten Lage nicht aus den Augen (Hier mehr zu den Tätigkeitsbereichen). "Wenn jemand Zeit hat und sich kontinuierlich bei uns, sei es als Beifahrer, Fahrer oder Sortierer, engagieren möchte, freuen wir uns stets über ehrenamtliche Kräfte. Wir sind über jede Unterstützung dankbar. Es erleichtert uns die Arbeit." (Maria Franco) +++